Frühlingserwachen im Garten: Jetzt beginnt die grüne Saison

Die ersten warmen Tage wecken nicht nur die Natur, sondern auch die Lust auf Gartenarbeit. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um neue Pflanzen zu setzen, Sträucher zu schneiden und Beete auf die kommende Saison vorzubereiten. Damit Stauden, Gemüse und Rasen optimal gedeihen, gibt es im Frühling einiges zu tun.

Von der richtigen Pflege der Rosen über das Vorziehen von Sommerblumen bis hin zur ersten Düngung – hier finden Sie die wichtigsten Tipps für einen erfolgreichen Start ins Gartenjahr.

Gehölze und Stauden pflanzen

Für Stauden und Gehölze aller Art ist Frühling der richtige Zeitpunkt, um gepflanzt zu werden. Achten Sie dabei auf den richtigen Standort, er ist die Grundlage für ein gesundes Pflanzenwachstum. Auch die Sortenwahl ist entscheidend. Gerade bei Obstgehölze hat die Züchtung grosse Fortschritte gemacht. Neue Sorten sind robust gegen viele Krankheiten und benötigen keinen chemischen Pflanzenschutz, um wohlschmeckende Früchte zu produzieren.

Sträucher und Bäume schneiden

Im März ist es höchste Zeit, die Obstgehölze und Ziersträucher zu schneiden und so die Basis für eine gute Ernte zu legen.

Erste Kräuter und Gemüse setzen

Ins Hochbeet oder Gemüsebeet können ab April erste Samen ausgesät werden: Radiesli, Karotten, Pastinaken sowie zahlreiche Kräuter. Die Setzlinge von Kopfsalat, Kohlrabi und Frühkartoffeln können jetzt gepflanzt werden, benötigen bei allfälligen Kälteeinbrüchen aber noch Schutz durch ein Vlies.

Winterabdeckung entfernen

Ist kein starker Frost mehr zu erwarten, kann man Schutzmaterialien von Beeten, empfindlichen Pflanzen und Gehölzen entfernen.

Rasenpflege

Hat sich der Boden auf etwa 8° C erwärmt, wird der Rasen aus dem Winterschlaf geweckt. Eine Starterdüngung mit einem hohen Anteil an Stickstoff gibt den nötigen Schub, damit die Gräser rasch wieder grün und kräftig werden. Ausgebracht werden sie idealerweise mit einem Streugerät.

Hat das Moos überhandgenommen, hilft ein eisenhaltiger Dünger. Ausserdem bietet sich eine Vertikutierung an – aber erst, wenn der Rasen zuvor mindestens einmal gemäht wurde. Wo Böden sehr lehmig sind, sorgt eine dünne Schicht feiner Sand mit der Zeit für mehr Durchlässigkeit und verhindert Staunässe. Kahle Stellen sollten Sie nachsäen; Nachsaat und Dünger mit der Rückseite einer breiten Schaufel festklopfen. Die ersten drei Wochen regelmässig feucht halten!

Ziergarten

Um die Staudenwelt auf die neue Saison vorzubereiten, werden übriggebliebene Stiele und Stängel abgeschnitten oder, noch vor Austrieb der Tulpen, mit dem Rechen aus dem Beet gezogen. Ist der Boden nicht mehr gefroren, können neue Stauden gepflanzt und ältere, die blühfaul geworden sind, geteilt werden. Zum Zerteilen des Wurzelstocks eignet sich ein scharfer Spaten. Sind aus einer mehrere geworden, gilt es, die Pflanzlöcher vorzubereiten – etwas reifer Kompost im Pflanzloch wird gerne gesehen.

Rosen pflegen

Mit der Forsythienblüte ist die Zeit für den Rosenschnitt gekommen. Dadurch bleiben die Pflanzen vital, in Form und blühen reicher. Grundsätzlich unterscheidet sich der Schnitt von Kletter-, Strauch- und Edelrose. Doch für jede Klasse gilt: alle abgestorbenen, schwachen oder zu dünne Triebe werden entfernt, ebenfalls überalterte, knorzige Haupttriebe, und zwar mit einer scharfen Säge direkt an der Basis. Altes Laub sollte abgezupft werden, um Schadpilzen vorzubeugen. Nach erfolgtem Schnitt freuen sich Rosen über regelmässige Düngegaben.

Sommerblumen vorziehen

Einjährige Pflanzen wie Tagetes und Zinnien können im März an einem warmen Ort in der Stube oder im Gewächshaus vorgezogen werden. Im Freien sät man Anfang April Wicken – zuvor 12 Stunden in Wasser quellen lassen, damit sie besser keimen – und Sommerblumen wie Bechermalven, Ringelblumen, Mandelröschen oder Löwenmäulchen. Am besten gelingt das in einem separaten Saat- oder Frühbeet. Eine Folienabdeckung schützt vor Austrocknen.

Kübelpflanzen

Ab März können überwinternde Pflanzen wie Oliven, Oleander oder Lorbeer langsam an die Aussenbedingungen gewöhnt werden. Als Schutz vor zu kräftigen Sonnenstrahlen platziert man die Pflanzen zunächst im Schatten oder deckt sie mit einem Vlies ab. Abgestorbene, kranke oder gelbe Teile werden abgeschnitten; wenn nötig, ist jetzt auch ein guter Termin fürs Umtopfen. Ab Ende April freuen sich Kübelpflanzen über regelmässige Düngergaben.

Highlight des Vorfrühlings: die Sal-Weide

Oft blüht die Sal-Weide (Salix caprea) schon sehr früh im Jahr, was sie zu einer wichtigen Pollen- und Nektar-Lieferantin für viele Bienen und Schmetterlinge macht, beispielsweise das Tagpfauenauge oder den Kleinen Fuchs. Die Blüten des anspruchslosen Strauchs erscheinen noch vor dem Laubaustrieb. Die Sal-Weide ist zweihäusig, es gibt also männliche und weibliche Exemplare.



Sal-Weiden mögen es sehr sonnig; an den Boden haben sie keine allzu grossen Ansprüche. Die Sorte ‘Silberweide’ punktet mit ihren rotbraunen Zweigen und den flauschigen Kätzchenblüten, die sich manchmal schon im Dezember öffnen. Andere Zuchtformen, beispielsweise ‘Pendula’, wachsen hängend. Hier ist ein regelmässiger Rückschnitt unbedingt zu empfehlen. Auch wer sich eine kompakte, klein bleibende Kopfweide wünscht, sollte die verblühten Triebe im Frühling auf kurze Stummel mit zwei bis drei Augen zurückschneiden.

Der Profitipp: Ziergräser schneiden

Rasenschmielen (Deschampsia), Federgräser (Stipa), Blaustrahlhafer (Helictotrichon), Reitgräser (Calamagrostis), Schwingel (Festuca) oder Blaugräser (Sesleria) zählen zu den früh treibenden Gräsern. Sie werden Anfang März geschnitten bzw. ausgeputzt. Viele aus Nordamerika stammende Gräser, zum Beispiel Chinaschilf (Miscanthus), Rutenhirse (Panicum) oder Lampenputzergras (Pennisetum) bleiben länger im Winterschlaf.



Daher kommen sie erst später im Frühjahr unters Messer. Bei immergrünen Gräsern wie der Waldmarbel (Luzula) und viele Seggen-Arten (Carex) entfernt man im Frühjahr lediglich durch Frost beschädigte Blattspitzen und abgestorbene Halme.

So bleiben Zimmerpflanzen glücklich

Auch die Zimmerpflanzenwelt wird von den wärmenden und intensiveren Sonnenstrahlen aus dem Winterschlaf geweckt. Ab März wird wieder gedüngt und kräftiger gegossen – aber immer erst mit dem Finger prüfen, ob das Erdreich wirklich trocken ist. Staubflusel auf den Blättern entfernt man mit einem feuchten Tuch.

Wo Gefässe zu eng geworden sind oder das Erdreich ausgelaugt ist, werden Monstera und Co. umgepflanzt. Soll das Zimmergrün Balkone oder Gartensitzplätze bereichern, wartet man noch ein Weilchen mit dem Ausplatzieren – auch im April kann es noch kalte Nächte geben, was die meist aus den Tropen stammenden Pflanzen gar nicht vertragen.

 

Quelle: JardinSuisse
Bildquellen: Bild 1: => Symbolbild © Wickimedia/Beocheck; Bild 2 und Bild 3: => Uwe Messer, JardinSuisse

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