Urban Gardening in der Schweiz: Kleine Flächen gross nutzen

Wenige Quadratmeter reichen, um Freude zu schaffen – Urban Gardening verwandelt Balkone, Dächer oder Gemeinschaftsflächen in produktive Grünräume.

Geschickte Pflanzenauswahl, gute Planung und regionale Vernetzung eröffnen Chancen für Ernährung, Biodiversität und Gemeinschaft.

Warum Urban Gardening gerade in der Schweiz an Bedeutung gewinnt



Die Urbanisierung nimmt zu, Wohnraum wird dichter – gleichzeitig wächst das Bedürfnis nach Natur, Essbarem und Gemeinschaftsgefühl. In Städten wie Zürich, Basel oder Genf entstehen Gemeinschaftsgärten und Dachgärten, durch die Menschen zusammenkommen und sich aktiv mit ihrer Umgebung verbinden. Studien zeigen, dass Urban Gardening auch zur Verbesserung des Stadtklimas, zur verstärkten Biodiversität sowie zur psychischen Erholung beiträgt.

Das Projekt “Organic Garden” zielt in mehreren Schweizer Städten darauf ab, biologisches Gärtnern zu fördern und Rahmenbedingungen für urbane Gärten zu entwickeln. Beteiligte Städte sind Basel, Lausanne, Luzern und St. Gallen.

Wo und wie Urban Gardening möglich wird

  • Balkone, Fensterbretter und Dachterrassen: Selbst auf kleinen Flächen lässt sich mit Pflanzgefässen, Kräutern, Erdbeeren oder Säulenobst Ernte erzielen. Wichtig sind passende Gefässe und guter Boden.
  • Gemeinschafts- und Nachbarschaftsgärten: Gemeinschaftsflächen in der Stadt – oft auf stillgelegten Flächen oder in Parks – bieten Raum für Menschen unterschiedlichster Hintergründe, gemeinsam Gemüse anzubauen, Wissen zu teilen und soziale Bindungen zu stärken. Projekte wie Urban Agriculture Basel zeigen das Potenzial.
  • Pädagogische Gärten: Schulen und Gemeinschaftsprojekte nutzen Urban Gardening zur Bildungsarbeit – Kinder lernen über Pflanzen, Ökologie und Ernährung. Beispielsweise in Genf gibt es viele urbane Gemüsegärten in Schulen und Nachbarschaften.

Gärtnern clever: Tipps für maximale Wirkung auf wenig Raum

  • Wähle mehrjährige, heimische Pflanzen und kompakte Sorten, die nicht zu hoch oder breit werden. Säulenobst, kleinwüchsige Bäume oder kompakte Beeren liefern Früchte ohne viel Platzbedarf.
  • Vertikale Lösungen nutzen: Rankhilfen, Wandgärten, Hängegefässe oder Regalsysteme helfen, Fläche nach oben auszunutzen.
  • Pflanzgefässe richtig bewässern: Torffreie Erde, gute Drainage, und bei Gefässen Regenwasser denken. Schattenplätzchen berücksichtigen, denn direkte Sonne oder zu viel Hitze können Stress für Pflanzen bedeuten.
  • Kombination von Nutz- und Zierpflanzen: Kräuter, essbares Gemüse, Blumen und Wildblumenmischungen zur Förderung der Biodiversität – Nützlinge und Insekten werden angelockt.
  • Planung nach Jahreszeiten: Früh austreiben, Sommerkulturen, Spätsommerernte – und Pflanzen, die auch über Winter Struktur bieten. Das garantiert durchgehende Nutzung und Sichtbarkeit.


Herausforderungen & wie man sie überwindet

  • Begrenzter Zugang zu Wasser: Regenwasser sammeln, effiziente Giesstechniken wie Tropfbewässerung nutzen.
  • Platz- und Standortprobleme: Sonne, Wind, Zug- oder Schattenverhältnisse sind oft eingeschränkt. Gute Standortwahl und Pflanzenwahl sind entscheidend.
  • Sicherheits- und Rechtsfragen: In manchen Städten sind Vorschriften nötig für Dachgärten oder Gemeinschaftsflächen – Bodenlasten, Haftung, Bewilligungen müssen geprüft werden.
  • Pflegeaufwand & Ressourcen: Regelmässige Pflege, Kompostierung und guter Boden kosten Zeit oder Geld. Gemeinschaftliche Projekte benötigen engagierte Personen und klare Struktur.
  • Nachhaltigkeit sicherstellen: Biologisches Gärtnern, wenig Pestizide, Kreisläufe beachten, um Umwelt und Gesundheit zu schützen.

Beeindruckende Beispiele aus der Schweiz

  • Urban Agriculture Basel (UAB): Netzwerk mit vielen Projekten, das Gemeinschaftsgärten, Dachgärten und ökologische Landwirtschaft in Basel fördert.
  • Graine de Carotte in Genf: Lehre, Gemeinschaftsgärten und urbane Gemüseanbau-Projekte über Schulen oder Nachbarschaften.
  • City Farming (ZH⁠AW Forschungsprojekt): Untersucht, wie Urban Agriculture ökologisch nachhaltig und sozial wirksam in Stadtumfeld gestaltet werden kann.

Fazit

Urban Gardening zeigt: Kleine Flächen bergen grosses Potenzial – für Biodiversität, Begegnung und regionale Ernährung. Mit durchdachtem Vorgehen, geeigneter Pflanzwahl und engagierten Netzwerken können auch Balkon- oder Dachflächen grünen und ernten. Die Schweiz bietet zahlreiche Vorbilder und viele Möglichkeiten, mitzuwachsen.

 

Quelle: gartenaktuell.ch-Redaktion
Bildquellen: Bild 1: => Symbolbild © Tasneem Ali Khamaiseh/shutterstock.com; Bild 2: => Symbolbild © Vidu Gunaratna/shutterstock.com

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