Ihr Garten im Januar: Pflegetipps und Aufgaben für den Winter

Der grüne Faden durchs Gartenjahr: In den ersten zwei Monaten des neuen Jahres lehnt man sich traditionell zurück und schmiedet Pläne fürs neue Gartenjahr. Ist deswegen Untätigkeit im Garten angesagt? Nein, im Gegenteil!

Was jetzt im Garten aktuell ist, erfahren Sie hier!

Kübelpflanzenpflege im Winter

Sind Oleander und Co. im Winterlager noch glücklich? Mediterrane Pflanzen fühlen sich dort am wohlsten, wo es hell ist und Temperaturen von knapp über Null bis zehn Grad Celsius herrschen.

Generell gilt, je dunkler der Raum, desto kühler muss er sein. Beim Giessen sollte man sparsam vorgehen. Nicht selten erleiden die überwinternden Kübelpflanzen wegen faulender Wurzeln einen Nässetod, obwohl ein paar Spritzer mit der Giesskanne über mehrere Wochen gereicht hätten.

Gegossen werden sollte erst, wenn die ersten ein bis zwei Zentimeter Substrat keine Spur von Feuchtigkeit mehr aufweisen.

Immergrünes im Garten: Giessen nicht vergessen

Wachsen im Garten immergrüne Pflanzen wie Portugiesischer Lorbeer, Rhododendren oder Koniferen, nicht vergessen: Sie können im Winter verdursten, wenn die Sonne bei anhaltender Trockenheit kräftig scheint. Deswegen sollten Sie ihnen ab und an etwas Wasser gönnen.

Auch winterharte Kübelpflanzen, die auf der Terrasse oder dem Balkon stehen, sind durstig. In beiden Fällen ist wichtig, beim Giessen sehr sparsam vorzugehen. Überschüssiges Wasser muss abfliessen können – deswegen sollten Sie wenn möglich über die Wintertage die Topfuntersetzer entfernen. Wenn es anhaltend regnet, sind die Pflanzkübel idealerweise unter einem Dachvorstand platziert.

Erste Schneidearbeiten an Gehölzen

Der Januar ist zu früh, um umfassende Schnittarbeiten an Gehölzen vorzunehmen. Fürs Gros der Gartenpflanzen ist Ende Februar der bessere Termin. Dann können die Gehölze die Wunden besser ausheilen.



Der sogenannte Erhaltungsschnitt an Apfelbäumen, Quitten und Birnen steigert den Fruchtertrag. Dazu entfernt man vor allem einjährige Triebe, wodurch nur kleine Schnittflächen am jungen, aktiven Holz entstehen.

Geräte warten lassen

Solange die Gartenwelt noch im Winterschlaf ist, sollte man die Zeit nutzen, um Rasenmäher, Heckenschere oder Kantenschneider in den Service zu bringen und Gartenscheren zu schleifen.

Kaltkeimer aussäen

Wer sich im Winter an eine herausfordernde Gartenaufgabe heranwagen möchte, kann Eisenhut‐ und Diptam‐Sprösslinge kultivieren. Die Samen dieser Gartenschönheiten benötigen einen Kältereiz, um zu keimen – deswegen sät man sie im Winter aus. Je nach Samengrösse werden sie im Topf oder direkt im Beet mit gesiebter Erde abgedeckt. Die Schicht sollte hauchdünn bei winzigen und etwas dicker bei grösseren Samen sein.

So bleiben Zimmerpflanzen glücklich

Die Wintermonate sind für Woll‐ und Schildläuse, Spinnmilben und andere Schädlinge eine ideale Spielwiese. Die trockene Heizungsluft macht es ihnen leicht, Zimmerpflanzen zu befallen. Deswegen sollte Sie Ihr Zimmergrün regelmässig mit einem Sprühgerät befeuchten und einen mit Wasser gefüllten Untersetzer nahe den Pflanzen platzieren.

Denn je höher die Luftfeuchtigkeit, desto geringer die Gefahr eines Schädlingsbefalls. Haben sich die Schädlinge dennoch eingenistet, als erste Notfall‐Massnahme: den Pflanztrog mit Plastikfolie umwickeln, sodass die Erde nicht herausfällt, und den Pflanzen eine Wellness‐Behandlung in der Badewanne gönnen, indem Sie die grünen Triebe sorgfältig abduschen.

Highlight des Vollwinters: die Winterblüte

Die Winterblüte (Chimonanthus preacox) stammt ursprünglich aus China. Vom Wuchs und der Laubform her erinnern der Strauch an den einheimischen Hasel. Sehr früh im Jahr produziert die Winterblüte glockenförmige Blütensterne.



Deren fruchtiger Duft verzaubert – nicht nur den Menschen, sondern auch erste Insekten. Frisch gesetzt, sollte der Strauch in den ersten Jahren Winterschutz erhalten. Wer ihm dies gewährt, darf sich in den kalten Monaten auf ein olfaktorisches Erlebnis der Sonderklasse freuen.

Der Profitipp: Baumbinder checken

Haben Sie kürzlich einen Baum oder Strauch frisch gepflanzt? Dann sollten Sie jetzt die Baumgurte beziehungsweise Baumbinder überprüfen. Diese Bänder sorgen dafür, dass sich die Wurzeln des Gehölzes durch Windeinwirkung nicht lösen.



Es gibt sie beispielsweise als Textilgurte, aus Kunststoff oder Kokosfaser. Prüfen Sie, ob die Gurte oder Schnüre noch stramm sitzen, den Stamm aber weder einschnüren noch aufscheuern oder zu locker sitzen. Im letzteren Fall müssen Sie sie nachjustieren.

 

Quelle: JardinSuisse
Bildquelle: Brizamedia, Judith Supper

MEHR LESEN