Jahreskontrolle in Basel: 261 Bäume müssen ersetzt werden - neue Pflanzungen geplant
von belmedia Redaktion Allgemein Gartenpraxis Jahreszeiten News Pflanzen
Jedes Jahr von Juni bis September kontrolliert die Stadtgärtnerei den gesamten Baumbestand auf öffentlichem Grund.
In diesem Jahr war der Sommer eher nass, was für die Natur, insbesondere aber auch für die Basler Stadtbäumen, sehr gut war. Trotzdem müssen 261 Bäume im öffentlichen Raum ersetzt werden.
Ungenügende Stabilität, Kronenteile, die abzubrechen drohen oder fehlendes Entwicklungspotenzial sind die häufigsten Gründe, die zum Ersatzentscheid führten. Leider sind davon 187 geschützte Bäume betroffen, die am 6. November 2024 im Kantonsblatt öffentlich publiziert werden. Die Ersatzpflanzungen mit jungen, gesunden und zukunftsfähigen Bäumen erfolgen im Herbst 2025.
Auch in diesem Jahre wurden die rund 27’500 Bäume auf öffentlichem Grund der Stadt Basel von Baumspezialistinnen und –Spezialisten untersucht. Bei der Untersuchung wird speziell der Krankheitsbefall, die Stabilität des Baumes und dessen Sicherheit geprüft.
Somit wird jedes Jahr der gesamte Baumbestand durch die Spezialistinnen und Spezialisten der Stadtgärtnerei kontrolliert, um einen vitalen, sicheren und nachhaltigen Baumbestand gewähren zu können.
Nach Abschluss der diesjährigen Jahreskontrolle stufte die Stadtgärtnerei 261 Bäume aufgrund von Schädlingsbefall, Fehlentwicklung, Absterben von Kronenteilen oder wegen der natürlich auftretenden Altersschwäche als potenziell gefährlich ein.
Bäume oder grosse Astpartien könnten unvorhergesehen oder bei extremen Wetterereignissen brechen und Schaden anrichten oder vor allem im städtischen Umfeld, Personen verletzen. Um diese Risiken so gut wie möglich zu minimieren, wird die Stadtgärtnerei diese Bäume im Januar 2025 entfernen und im darauffolgenden Herbst – möglichst an gleicher Stelle – durch gesunde Jungbäume in verschiedenen und zukunftsfähigen Arten, ersetzen.
So kann der Baumbestand in der Stadt Basel auch für die künftigen Generationen erhalten werden. Das Entfernen von geschützten Bäumen im öffentlichen Raum bedarf einer Fällbewilligung durch das Bau- und Gastgewerbeinspektorat, deshalb werden die betroffenen 187 Bäume im Kantonsblatt öffentlich publiziert.
Baumersatz mit Baumartenwechsel an der Flughafen- und Neudorfstrasse
Eine besondere Situation zeigt sich an der Flughafenstrasse und der Neudorfstrasse: Hier säumen seit rund 24 Jahren Spitzahorne die beiden Strassen.
Leider hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sich diese einheimische Baumart trotz ihrer damalig bekannten Widerstandsfähigkeit an diesen Standorten nicht wie erwartet entwickelt. Im Gegenteil, die Bäume sterben in der Krone ab, am Stamm bilden sich starke Risse, Pilzbefall ist die Folge und es besteht Bruchgefahr.
Aus diesem Grund hat sich die Stadtgärtnerei für diese Standorte, schon vor mehreren Jahren für einen Baumartenwechsel entschieden. Im Januar 2025 müssen aufgrund der genannten Schädigungen 19 der noch vorhandenen Spitzahorne entfernt werden.
Im Herbst 2025 werden an gleicher Stelle 19 junge, gesunde und widerstandsfähige Erlen, Zerreichen und Hopfenbuchen gepflanzt. Mit diesem Baumartenwechsel ist die Stadtgärtnerei überzeugt, innerhalb der kommenden 4 bis 5 Jahren das Kronenvolumen wieder ausgeglichen zu haben.
Die 187 bewilligungspflichtigen Bäume können im Internet unter Städtischer Baumbestand | Kanton Basel-Stadt (bs.ch) eingesehen werden. Die veröffentlichte Liste umfasst sämtliche bewilligungspflichtigen Bäume. Dies sind Bäume mit einem Umfang über 90 cm, respektive über 50 cm, je nach Baumschutzgebiet sowie noch kleinere Ersatzbäume von geschützten Bäumen.
Für jeden Baum sind im Internet die Baumart, der Stammumfang, der Fällgrund sowie Angaben zur Ersatzpflanzung abrufbar. Auf der öffentlichen Karte von MapBS sind die Standorte der Bäume ersichtlich. Alle Dokumente liegen auch beim Bauinspektorat in Papierform auf.
Vor Ort sind alle zur Fällung ausgeschriebenen Bäume am Baumstamm mit einem roten Punkt markiert. Bei Fragen oder Unklarheiten gibt die Stadtgärtnerei gerne Auskunft. Allfällige Einsprachen erfolgen jedoch in jedem Fall schriftlich ans Bau- und Gastgewerbeinspektorat.
Quelle: Kanton Basel Stadt
Bildquelle: Elin Stich, Stadtgärtnerei